Wenn das Hirn beschließt, "Arschloch" zu schreien ....
Keine ruhige Stille, eine leere, stumme Stille, in der nichts Geräusche macht.
Was für andere Gelegenheit ist, ist für mich Verpflichtung und Zwang.
Schönes Wetter zum Beispiel,, in der Welt hinter meinem Fenster strahlt die Sonne, und ich weiß, dass ich rausgehen müsste, aber rausgehen und Spaß haben sollen - das ist Druck, der mir alle Kraft entzieht,
Und so sitze ich stumm und lautlos auf meinem Bett und hasse mich dafür, dass es mir schlecht geht.
Schon erstaunlich, wie schnell acht Stunden rumgehen können, wenn man damit beschäftigt ist, sich selbst scheiße zu finden... ist ein immer gleicher Teufelskreis.
Ich SOLLTE aufstehen, raus. Kann aber nicht.
Mein Kopf sagt " nein, kannst Du das nicht, Du darfst das nicht", und ich sage ! Aber das würde mir bestimmt voll gut tun und so" und mein Kopf dann "Mag ja alles sein, aber ich will das nicht, und dafür darfst Du Dich jetzt doppelt scheiße finden"und das mache ich dann auch.
Ich kann es selbst nicht erklären, das ist so ein bisschen Bestrafung dafür, dass man depressiv ist - einfach noch depressiver sein, weil man sich nicht erlaubt, irgendwas dagegen zu unternehmen.
Gegen Abend schaffe ich es dann, die erste Tasse Kaffee des Tages tatsächlich auszutrinken. Und die fühlt sich so kalt und leer an wie meine Wohnung, in der ich zwar wohne, aber ganz, ganz sicher nicht lebe derzeit.
Die Angst, dass ich für immer so bleiben könnte wie ich jetzt bin, so kraftlos müde und distanziert, diese Angst liegt abends neben mir im Bett und schreit stundenlang auf mich ein.
Ich lausche meinen eigenen Gedanken, die mir sagen, dass ich meinen Tag mal wieder erfolgreich verschwendet habe.
Schlaflos wach, obwohl mein Körper einschläft.
Gedankenkreisen nennt man das, aber, mal ganz ehrlich, der Begriff ist eine beschissene Verarsche.
Kreisen ist lautlos, gleichförmig.
Das sind Sturzfluggedanken, die immer wieder gradlinig nach unten donnern, aufprallen, explodieren, um dann wieder magisch in der Luft zu sein, nur damit sie erneut abstürzen können. Das ist ganz schön abgefahrene Scheiße. Wäre ja cool und schönwenn das wenigstens große, existenzielle Gedanken wären.
"Was bin ich?" "Wo komm ich her?" "Wo gehe ich hin?" sowas in der Art.
Sind sie leider nicht.
Das sind völlig beschissene Arschlochgedanken, die mir meine Hirnchemie da zurecht zimmert, so Sachen wie "Warum hast Du heute Deine Wohnung nicht aufgeräumt?"
Eigentlich ja ne coole Sache, aufräumen. Gibt´s ja nix zu beschweren.
Aber dann denkt da was in meinem Kopf sofort hinterher " Warum räumst Du denn dann nicht öfters auf? Ging ja heute auch!"
Keine Ahnung.
Es scheint fast so, als suche mein Kopf ganz verzweifelt nach den Dingen, die grad nicht rund laufen.
Zwanghaft. Und wer was sucht, der findet das auch.
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