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furchteinflössend
Ich habe noch zwei Stunden, bevor ich mich mit einer Freundin auf einen Kaffee treffen soll. Der Gedanke daran ist für mich ganz schön furchteinflössend – sich mit einem netten Menschen, der einem nix Böses will, nett auf einen Kaffee treffen, eigentlich ne normale Sache.... eigentlich!.... – Ich habe ich den Tag bisher lethargisch im Bett verbracht. Nur mal so als Hausnummer. Aber warum ist der Gedanke daran eigentlich so furchteinflössend? Naja, Ich verfüge über die äußerst unnütze Fähigkeit, kontraproduktive Untertitel in beliebige Gespräche gegen meinen Willen einblenden zu können. Jemand sagt zur Begrüßung, "Schön, dass du da bist". Aber ich habe ja zum Glück noch meine Untertitel aus der Hölle, und in denen steht: "Schön, dass du da bist – dann können wir früher anfangen, hab ich das schneller hinter mir." Ja, ich weiß. Ist anstrengend. Ich bin eben ein Meister darin geworden, mir meine Lebenswelt so zu bauen, dass darin alles und jeder, wirklich jeder gegen mich spielt.
Fakt ist: Es ist nicht einfach, mit mir befreundet zu sein, weil ich mich in schlechten Phasen nur ganz selten vor die Tür und unter Menschen traue. Weil mir diese Untertitel mein Herz lahmlegen und verunsichern.Ich werde jetzt mal sehen, ob ich diese Verabredung unter irgendeinem fadenscheinigen Vorwand abgesagt bekomme. Manchmal wäre das schon cool, einfach so sagen zu können: Du, meine Depression lässt mich nicht.
Aber das – würde ich mir in dieser Häufigkeit selbst nicht glauben.
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