Fremdkörperangst





Verkehrt. Das Gefühl, immer am falschen Ort zu sein. Ein Fremdkörper. Das trifft es vielleicht ganz gut. Fremdkörperangst. Sogar fremd in mir selbst, wenn sonst keiner da ist. Sitze allein mit mir auf der Couch und habe Angst vor mir und meinen Gefühlen, bin fern von mir und dennoch so unfassbar nah an mir dran. 
Hab Angst, dass die Gefühle die Oberhand gewinnen und den Geist mit einer Mauer aus Panik umgeben. Mein Körper sitzt ganz vorne in der Achterbahn, ohne Gurt, und wir verlangsamen nur die Fahrt, wenn wir kopfüber stehen, und ich muss mich krampfhaft an meinem eigenen Atem festhalten, um nicht aus dem Wagen zu stürzen.
Keine Minute vergeht, in der ich nicht einen Fluchtplan aus leder Situation parat habe. Oder an ihm feile. Da machst Du nix anderes mehr. Manchmal hätte ich gerne zwei Prozessoren in mir. Einen für den absurden Panikscheiß und die Ausreden. Und einen für das Leben, welches viel zu häufig in den Downtime-Lücken zwischengelebt wird. In der Angst bin ich Plastik. Habe mir ein Puppenlächeln aufgesetzt und die beste Laune draufgemalt. Damit wirklich niemand sieht, wie alles in mir zittert und vor Angst nichts mehr sieht ausser den Fluchtweg. Und der ist gepflastert mit Lügen und Ausreden.
Und manchmal reicht schon der Gedanke an die Panik, um Panik auszulösen. 

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